Sprache und Rechtschreibung: aktuelle Entwicklungen – was man im Verband Dyslexie Schweiz dazu denkt
Leserbrief zu
Leserbrief zu
Schwarzenbach Robin:
Orthographie zum Vergessen
NZZ
Wochenendbeilage 5.5.2017
Ein
«erschreckendes Niveau» (Peter Kunz, Universität Bern) wird in Sachen
Rechtschreibung an Hochschulen und Gymnasien heute festgestellt. Viele
Studierende sind unsicher und schreiben orthographisch oder grammatisch falsch.
«Die Rechtschreibung ist etwas aus dem Blick geraten», wird Thomas Lindauer von
der FHNW zitiert.
Die
Akzente im Deutschunterricht wurden in den letzten Jahren stark verändert.
Nichts gegen Reflexion über literarische Texte, gegen Kreativität im Ausdruck
oder Phantasie im Inhalt. Aber es braucht auch das (gar nicht so) simple
Handwerk der Rechtschreibung.
Schmerzhaft
deutlich wird dies bei Menschen, die von einer Rechtschreibstörung (LRS,
Dyslexie) betroffen sind: Bekommen sie nicht die nötige Unterstützung, schaffen
sie es mit einem Unterricht, der keinen Wert auf Orthographie legt nie und nimmer,
sich Rechtschreiben anzueignen. Perfekt muss die Rechtschreibung nicht sein,
aber gut genug, um Lernen und Leben zu meistern.
Unsere
Beraterinnen im Verband Dyslexie erleben immer wieder, dass es für
Dyslexiebetroffene auf allen Schulstufen sehr schwierig ist, eine kompetente
Unterstützung und Förderung zu bekommen. In manchen Fällen ist es unmöglich und
man kann sich bei ausgewiesener Diagnose höchstens auf den Nachteilsausgleich
berufen. Mehr Infos zum Thema Rechtschreiben, bzw. Dyslexie an der Tagung vom
17.6.17 in Zürich (www.verband-dyslexie.ch).
Robin Hull, Vizepräsident
Verband Dyslexie Schweiz (VDS)
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